In der heutigen hochvernetzen Welt sind Unternehmen und Behörden zunehmend auf digitale Plattformen und Dienste angewiesen. Die Digitalisierung bringt viele Vorteile, erhöht aber auch die Gefahr von Cyberangriffen. Insbesondere Distributed-Denial-of-Service-Attacken (kurz: DDoS) stellen eine akute und ernsthafte Bedrohung dar.
Laut der Agentur der Europäischen Union für Cybersicherheit (ENISA) führen 56,8 Prozent aller DDoS-Angriffe zu einem vollständigen Ausfall des Ziels. Mögliche Folgen sind Umsatzverluste und langfristige Imageschäden. Mit einem umfangreichen DDoS-Schutz lassen sich diese vermeiden oder zumindest minimieren.
Der Beitrag befasst sich mit:
- Zunahme von DDoS-Attacken und deren Folgen: DDoS-Angriffe (Distributed-Denial-of-Service) stellen eine ernsthafte Bedrohung für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen dar, wobei 56,8% dieser Angriffe zu einem vollständigen Ausfall der Ziel-Websites oder -Dienste führen. Dies kann zu Umsatzverlusten und langfristigen Imageschäden führen.
- Einfachheit und Verfügbarkeit von DDoS-Angriffen: Durch die Verfügbarkeit von DDoS-for-hire-Services können selbst technische Laien kostengünstig DDoS-Angriffe durchführen. Fast die Hälfte aller DDoS-Attacken richtet sich gegen Organisationen aus der öffentlichen Verwaltung.
- Technik und Methodik von DDoS-Angriffen: DDoS-Angriffe nutzen Botnetze, um die Ressourcen von Websites, Online-Anwendungen oder Netzwerkinfrastrukturen zu überlasten. Sie zielen auf verschiedene Ebenen des OSI-Modells ab, wobei volumetrische Angriffe auf Layer 3 und 4 sowie Angriffe auf die Anwendungsschicht (Layer 7) besonders häufig sind.
- Bedeutung und Funktion von DDoS Protection: Eine dedizierte DDoS Protection ist entscheidend, um den Datenverkehr zu überwachen, schädliche Traffic-Ströme zu erkennen und abzuleiten. Moderne Schutzsysteme bieten automatische Abwehrmechanismen und sind für alle relevanten Netzwerkschichten (OSI-Layer 3, 4 und 7) ausgelegt. Sie sind unerlässlich, um Ausfallzeiten, finanzielle Verluste, Kundenvertrauensverlust und Reputationsschäden zu vermeiden. Zudem erfüllen sie regulatorische Anforderungen wie die EU-Richtlinie NIS-2.
DDoS-Angriffe auf dem Vormarsch
Unter anderem tragen die geopolitischen Entwicklungen zu einer massiven Verschärfung der digitalen Bedrohungslage bei. Im Jahr 2023 äußerte sich dies insbesondere durch gestiegene Angriffsaktivitäten im Bereich DDoS. Neben Unternehmen aller Branchen zählen vor allem Einrichtungen aus dem öffentlichen Sektor zu den bevorzugten Zielen.
Seit Anfang 2022 richteten sich einer aktuellen ENISA-Studie zufolge knapp die Hälfte (46 Prozent) aller DDoS-Attacken gegen Organisationen aus der öffentlichen Verwaltung. Zumal Angreifern immer effizientere und kostengünstigere Mittel zur Verfügung stehen, um Überlastungsattacken durchzuführen.
Über DDoS-for-hire-Services können selbst technische Laien einfache DDoS-Angriffe ab 10 Dollar pro Stunde buchen. Diese reichen bereits aus, um Webinstanzen ohne dedizierte DDoS Protection ausfallen zu lassen.
Was ist ein DDoS-Angriff?
DDoS-Angriffe werden von Kriminellen seit mehr als 20 Jahren dazu genutzt, um Unternehmen und öffentliche Institutionen gezielt Schaden zuzufügen. Sie zielen darauf ab, die Ressourcen einer Website, Online-Anwendung oder Netzwerkinfrastruktur zu überlasten, indem sie eine enorme Menge Datenverkehr erzeugen.
Dazu nutzen die Angreifer oft Botnetze, die aus gekaperten vernetzten Geräten bestehen und es ihnen ermöglichen, von vielen verteilten Quellen gleichzeitig anzugreifen. Je mehr Geräte zusammengeschaltet werden, desto schlagkräftiger ist die Attacke. Angegriffene Server ohne DDoS-Abwehr sind mit der enormen Anzahl von Anfragen überfordert, ihre Internetleitung ist überlastet.
Letztliche Konsequenz
Auf den Servern laufende Websites und Online-Anwendungen sind nur noch eingeschränkt oder überhaupt nicht mehr erreichbar.
Cyberkriminelle nutzen verschiedene DDoS-Angriffsmethoden mit ständig wechselnden Mustern und stetig zunehmender Schlagkraft.
Die Motive der Angreifer sind vielfältig
Erpressung, Schädigung der Konkurrenz, Missgunst oder politischer Protest sowie Ablenkung von anderen Angriffen. Das Ziel ist jedoch immer dasselbe: Dem Angriffsopfer soll ein möglichst großer Schaden entstehen.
Angriffsebenen im OSI-Modell
DDoS-Attacken lassen sich gemäß dem Open Systems Interconnection Model für Netzwerkprotokolle (kurz OSI-Modell) den jeweiligen Schichten zuordnen, auf welche die Angriffe abzielen. Häufig versuchen Cyberkriminelle mit volumetrischen DDoS-Angriffen auf die Vermittlungs- und Transportschicht (Layer 3 und 4), Systemressourcen oder Netzwerkbandbreiten zu überlasten.
Legitime Zugriffe finden so keinen Datenkanal mehr, um eine Kommunikation zu etablieren. Die Folge: Es können keine neuen Verbindungen mehr hergestellt werden, und die Website ist nicht mehr erreichbar.
Daneben haben sich Attacken auf die Anwendungsschicht (Layer 7) in den vergangenen Jahren zu einer der häufigsten DDoS-Angriffsmethoden entwickelt. Sie zielen darauf ab, die schwächste Komponente einer Infrastruktur zu penetrieren und so eine Überlastung der Webseite oder Online-Anwendungen hervorzurufen.
Angreifer überfluten etwa bei einer HTTP-GET-Flood-Attacke einen Webserver mit HTTP-Anfragen, die gezielt Seiten mit großem Ladevolumen aufrufen. Dadurch wird der Server überlastet und kann keine legitimen Anfragen mehr verarbeiten, sodass die Website oder Anwendung für Nutzerinnen und Nutzer nicht mehr erreichbar ist.
Warum ist eine dedizierte DDoS Protection wichtig?
Eine DDoS Protection überwacht den Datenverkehr, erkennt schädliche Traffic-Ströme und leitet diese ab, um auf den Webservern Kapazitäten für regulären Nutzer-Traffic freizuhalten. Moderne Schutzsysteme starten die Abwehr (Mitigation) automatisch binnen weniger Sekunden, sobald zuvor definierte Schwellenwerte für Bandbreite oder Paketrate überschritten werden. Im Angriffsfall verwerfen leistungsstarke Scrubbing Center die zumeist von Botnetzen generierten Anfragen. Dadurch wird die dauerhafte Verfügbarkeit der geschützten Webseiten und Dienste sichergestellt.
Zur ganzheitlichen Absicherung von Websites, Portalen, Schnittstellen (APIs) und IT-Infrastrukturen gegen DDoS-Angriffe müssen Schutzsysteme alle relevanten Netzwerkschichten (OSI-Layer 3, 4 und 7) abdecken und auf die individuellen Systeme abgestimmt sein. Insbesondere Attacken auf die Anwendungsschicht sind nur schwer von regulärem Datenverkehr zu unterscheiden.
Abwehrsysteme für die Vermittlungs- und Transportschicht erkennen zum Beispiel keinen Unterschied zwischen einem HTTP-GET-Flood-Angriff und einem validen Download. Nur mit einer dedizierten DDoS Protection für alle relevanten Netzwerkschichten lassen sich kritische Geschäftsprozesse im Internet effizient absichern. Andernfalls drohen Ausfallzeiten, die zu finanziellen Verlusten führen können. Darüber hinaus leiden Kundenvertrauen und Reputation, wenn angebotene Dienste nicht verfügbar sind oder nicht zuverlässig funktionieren.
Eine umfassende DDoS-Abwehr ist somit nicht nur eine Investition in mehr Cyberresilienz, sondern auch in den eigenen Ruf und den langfristigen Geschäftserfolg. Zudem sind viele Unternehmen ohnehin durch regulatorische Anforderungen wie der EU-Richtlinie NIS-2 dazu verpflichtet, angemessene IT-Sicherheitslösungen nach dem Stand der Technik einzusetzen. Dazu zählt auch eine moderne DDoS Protection. Entsprechend wächst der Druck auf Organisationen aller Sektoren, Informationssicherheit zur Chefsache zu erklären – die Bedrohungslage mahnt dazu, der Gesetzgeber verpflichtet dazu.
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