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Darum setze ich auf Piwik

Ich nutze Piwik

Gern mache ich den Anfang bei der Umfrage zur Piwik-Nutzung und möchte euch meine Gründe für den Einsatz von Piwik aufzeigen.

Ich selbst nutze die OpenSource Webanaylse Software Piwik schon eine ganze Weile – vor allem bei Kundenprojekten gehört Piwik quasi zum Standard. Bei diesen Projekten gab es im Frühjahr 2010 immer größer werdende Probleme mit dem Datenschutz und den bis dato eingesetzten Google Analytics.

Glücklicherweise stand Piwik zu diesem Zeitpunkt bereits parat, war firmenintern ausgiebig getestet und so wurde der Google Analytics kurzerhand gegen den Piwik-Code ausgetauscht.

Die Datenschützer bei den (kommunalen) Kunden waren zufrieden, denn es wurden alle Punkte für den datenschutzkonformen Einsatz von Piwik berücksichtigt, umgesetzt und in die Prozesse integriert.

Meine kleine Piwik-Welt

Ich selbst pflege derzeit 4 Piwik-Installationen auf 4 verschiedenen root-Servern. Insgesamt werden es um die 250 Webprojekte sein, die hiermit ihre Besucher tracken und die Webstatiken auswerten. Die Zugriffszahlen reichen von einer Handvoll „Verirrter“ bis über 100.000 Besucher im Monat. Eine dieser Installationen läuft auf einem richtig „dicken“ Server, der sich prinzipiell nur um den Piwik-Betrieb kümmert. Auf den anderen Maschinen, die sich nur „nebenher“ mit Piwik befassen, laufen zusätzlich auch noch Webprojekte.

Auch das Thema Intranets wird in meinem beruflichen Umfeld durchaus diskutiert – mit Piwik kein Problem.

Mein Weg zu Piwik

Vor Piwik kam Google Analytics zum Einsatz, was derzeit nur noch auf wenigen von mir betreuten Webprojekten der Fall ist. Ganz früher waren es Dinge wie ein simpler Counter, Webalizer oder AWStats, was aber nicht wirklich in das Thema Webanalytics passt, im Einsatz.
Auch wenn Google Analytics im Herbst 2011 Grünes Licht von den Datenschützern erhalten hat, wird im Kundenumfeld weiterhin auf Piwik gesetzt. Hier auf redirect301.de habe ich derzeit Google Analytics parallel zu Piwik laufen, da ich in einem späteren Artikel beide Tools miteinander vergleichen möchte.

Webanalytics mit Piwik

Die Anwendung läuft stabil und wird ständig weiter entwickelt. Die erfassten Daten und deren Aufbereitung für die Nutzer sind hervorragend gelöst. Natürlich „zählt“ Piwik die Webseiten-Zugriffe und stellt diese grafisch dar. Es werden die Referrer, die Zugriffe von Suchmaschinen und die Suchbegriffe bei Google & Co. ermittelt. Die Daten lassen sich einer zusammenstellbaren PDF manuell oder automatisiert in den Mail-Posteingang zustellen.

Hervorheben aus der Feature-Liste von Piwik:

  • die Einstellmöglichkeiten zum Datenschutz
  • die Multisite Unterstützung
  • die Liste der Suchbegriffe
  • die Liste der externen Webseiten
  • die freie Auswahl der auszugebenden Zeitspanne
  • das Tracken der ausgehenden Verweise
  • das Tracken der Downloads
  • die ansprechende grafische Datenaufbereitung
  • sowie das anlegen eines persönlichen Dashboards

Habe ich 3 Wünsche frei?

Natürlich wäre das Handling mit den großen Datenmengen und Datenbanken ein Punkt. Oder das Beibehalten von eigenen Änderungen, z.B. im Template des OptOut-Iframe oder in den Sprachdateien.

Eine Segmentierung, wie ich sie von Google Analytics kenne, fehlt mir sicher noch. Ebenso der schon eine ganze Zeit von der Community gewünschte Piwik-Heartbeat, der die Zugriffszeiten und Absprungraten besser festhalten könnte, wäre ein Punkt.

Eigentlich reize ich aber Piwik im Augenblick noch nicht einmal vollständig aus. So ist der ganze Bereich E-Commence, den es ja bei Piwik gibt, ein für mich noch unbestelltes Feld. Auch die anpassbaren Variablen oder die API sind noch nicht komplett zu mir durchgedrungen.

12 Kommentare zu "Darum setze ich auf Piwik"

  1. Also ich habe Piwik auch lange getestet und es gefällt mir sehr gut. Allerdings gibt es gewisse Komfort Funktionen in Google Analytics die bereits ausgereifter sind. Vor allem das letzte Google Update war da ein Fortschritt.
    Insgesamt ist Piwik aber aus meiner Sicht auf einem guten Weg, vor allem weil die Daten in den eigenen vier Wänden bleiben.

  2. Ich sehe das ähnlich wie Will. Das tolle an Piwik ist, dass die Daten schlichtweg bei mir auf dem Server bleiben – und nicht irgendwo in der Wildnis bei Firmen wie Google oder Microsoft.

    Was mir jedoch an Piwik nicht gefällt ist die Oberfläche. Da hat Google mit seinen Analytics ein deutlich besseres Händchen gehabt.

  3. Ich nutze auf beides – je nach Projekt.

    Analytics ist aber schon sehr geil geworden, wenn man mal ehrlich ist.

    Bisher habe ich Kritik nur von Leuten gehört, die Ahnung von der Materie haben. Genau da gilt aber:
    Kompetente Nutzer verschleiern (wenn sie wollen) ihrer Spuren über YAP, TOR oder sonstigen Tools und blockieren Scripte via Noscript. Cookies werden eh abgelehnt … also hat Google ausschließlich eine falsche IP über den Nutzer.

    Google wird schon für Deutschland nachbessern, wenn es mal ein Urteil zu dem Thema geben sollte.

  4. Google Analytics reicht was Umfang der Funktionen und Bedienbarkeit eigentlich völlig aus auch wenn Piwik ganz nett gemacht ist.

    • Google Analytics ist das beste Tool was ich in diesem Bereich kenne @Oliver. Doch manch ein Webmaster möchte nicht, dass seine bzw. die Daten seiner Seitenbesucher dort landen.

  5. Piwik ist ok, aber Google Analytics gefällt mir besser. Vorallem die neue Echtzeitanzeige ist echt gigantisch.

    Gruß
    Julia

    • Habe mir die Echtzeitzugriffe bei Google Analytics auch die Tage angesehen. Ja, ist interessant mal live zu sehen, was auf der eigenen Seite ab geht, doch wüsste ich für mich derzeit keinen Anwendungsfall.

      Screenshot auf Pinterest

  6. @Julia
    Ja die Echtzeitanzeige von Google ist echt Klasse.

  7. Ich würde Piwik gerne einsetzen, vor allem weil die Daten bei mir bleiben, aber ich habe es bisher noch nicht geschafft, Piwik so mit Adwords zu verbandeln wie es das Team Analytics/Adwords kann. Wenn jemand dazu Infos, Tipps etc. hätte, würde ich mich über einen Hinweis freuen.

  8. Bernhard von AN24 | 12. Mai 2012 um 11:39 | Antworten

    Nach einem Artikel unter n-tv (http://www.n-tv.de/technik/Analytics-Nutzer-im-Visier-article6234056.html) hat sich für mich das Thema Google Analytics erledigt. Das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht (ByLDA) hat nach eigenen Angaben tausende von Webseiten überprüft hat und droht mit der Einleitung eines Bußgeldverfahrens. Ist Piwik tatsächlich eine bessere Alternative? Oder droht hier später ähnliches?

    • Bei dem Beitrag von N-TV geht es um die nicht korrekte GoogleAnalytics-Nutzung! Hierzu wurden vor einiger Zeit entsprechende Regularien zwischen den deutschen Datenschützern und Google getroffen (siehe Heise-Artikel von 09/2011).

      Hauptmerkmal ist hierbei sicherlich das Einsetzen der IP-Maskierung.

      Auch bei Piwik muss man als Betreiber dafür sorgen, dass die IP-Adresse der Besucher nur gekürzt gespeichert wird. Der Artikel zum Thema Datenschutz und Piwik ist hier auf redirect301.de zwar schon ein paar Tage alt, aber sicherlich noch immer einen Blick für Neueinsteiger bei Piwik wert.

  9. Bernhard von AN24 | 13. Mai 2012 um 19:31 | Antworten

    Danke für dein schnelle Statement!

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